Sie sind hier:  >  Fachbereiche  >  Feuerwehrhistorik & Feuerwehrmuseum

FAG Feuerwehrhistorik


150 Jahre Feuerwehrverbandsarbeit in 2019

Die Feu­er­wehr­his­to­ri­ker des LFV ar­bei­ten ge­gen­wär­tig in­ten­siv an ei­ner ent­sp­re­chen­den Pu­b­li­ka­ti­on zur Ver­bands­ar­beit in der Pro­vinz Sach­sen, An­halt und dem heu­ti­gen Sach­sen-An­halt. Die Stadt- und Kreis­feu­er­ver­bän­de un­ter­stüt­zen das Pro­jekt mit ent­sp­re­chen­den Zu­ar­bei­ten.

 

Im Rah­men der For­schungs­ar­beit der FAG Feu­er­wehr­his­to­rik und zur Aus­ge­stal­tung des Pro­jek­tes wer­den Un­ter­la­gen und aus­sa­ge­kräf­ti­ge Fo­tos zur Ver­bands­ar­beit, Feu­er­wehrs­port, Feu­er­wehr­mu­sik, Brand­schutz- und Feu­er­wehr­ge­schich­te, Kin­der- und Ju­gend­feu­er­wehr, etc. ge­sucht.

 

Die­se kön­nen an die Ge­schäfts­s­tel­le des LFV auf dem Post­weg an: Lan­des­feu­er­wehr­ver­band Sach­sen-An­halt e. V. | Am Al­ten Thea­ter 7 | 39104 Mag­de­burg bzw. per E-Mail an ge­schaefts­s­tel­le(at)lfv-st.de ge­sen­det wer­den.


Gründungsgeschichte der FAG Feuerwehrhistorik

Am 03.07.1993 fanden sich die Feuerwehrhistoriker unseres Landes zusammen, um in Stendal die FAG Feuerwehrhistorik des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen-Anhalt e. V. zu gründen.

 

[mehr]


Gründungsdaten der Feuerwehren

Das Fei­ern von Ju­bi­läen ist im­mer wie­der ein will­kom­me­ner An­lass für die Öf­f­ent­lich­keits­ar­beit. Zwei­fel­haft sind die An­ga­ben zur Grün­dung ei­ner Feu­er­wehr, wenn man sich auf die Be­schaf­fung ei­ner Feu­er­sprit­ze oder ei­nes Sprit­zen­hau­ses be­zieht. Da­zu ha­ben wir Feu­er­wehr­his­to­ri­ker schon wie­der­holt Stel­lung be­zo­gen und ent­sp­re­chen­des Ma­te­rial (sie­he Al­ters­be­stim­mung Feu­er­weh­ren Stand 2010 und Merk­blatt Al­ters­be­stim­mung) zur Ver­fü­gung ge­s­tellt.

 

Mit der ver­stärk­ten Auflö­sung bzw. Zu­sam­men­le­gung von Feu­er­weh­ren flam­men im­mer neue Ide­en auf, um mög­lichst ein alt­ehr­wür­di­ges Ju­bi­läum zu fei­ern. Bil­det sich aus meh­re­ren Orts­feu­er­weh­ren ei­ne neue Orts­feu­er­wehr an ei­nem neu­en Stand­ort ist man der Mei­nung ein­fach den äl­tes­ten Grün­dungs­ter­min für die­se neue Feu­er­wehr zu neh­men.

 

Sinn­ge­mäß wä­re der Vor­schlag so zu se­hen, dass ei­ne Wit­we (mit 10 Ehe­jah­ren) ei­nen Wit­wer (mit 49 Ehe­jah­ren) hei­ra­tet und bei­de nach ei­nem Ehe­jahr Gol­de­ne Hoch­zeit fei­ern, nur weil der Mann vor­her schon 49 Jah­re ver­hei­ra­tet war.

 

Wir His­to­ri­ker ge­hen da je­doch rea­lis­ti­scher an das The­ma heran.


Va­ri­an­te 1

Feu­er­wehr X und Feu­er­wehr Y ver­sch­mel­zen zur Feu­er­wehr Z, dann wä­re das Da­tum der Ver­sch­mel­zung das Grün­dungs­da­tum der Feu­er­wehr Z.

Die auf­ge­lös­te Feu­er­wehr X und Feu­er­wehr Y ha­ben da­mit von der Grün­dung bis zur Auflö­sung in­fol­ge der Ver­sch­mel­zung be­stan­den.

Ein Ju­bi­läum der jüngs­ten Feu­er­wehr (im Land­kreis) zu fei­ern, hat doch auch ein ge­wis­ses Al­lein­stel­lungs­merk­mal.

 

Va­ri­an­te 2

Feu­er­wehr X wird als Lösch­grup­pe X der Feu­er­wehr Y an­ge­g­lie­dert, dann wä­re das Grün­dungs­da­tum der Feu­er­wehr Y auch wei­ter­hin das Grün­dungs­da­tum. Da­von un­be­ein­druckt kann die Lösch­grup­pe X ih­re Tra­di­tio­nen auf­rech­t­er­hal­ten und ih­re Grün­dung auch wei­ter­hin fei­ern.

 

Va­ri­an­te 3

Die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr X wird zur Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr mit hauptamt­li­chen Kräf­ten X um­struk­tu­riert. Das Grün­dungs­da­tum der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr bleibt be­ste­hen und zu­sätz­lich könn­te in die­sem Fall die „Er­wei­te­rung mit hauptamt­li­chen Kräf­ten“ ein wei­te­res Ju­bi­läum sein.

 

Va­ri­an­te 4

Die Be­rufs­feu­er­wehr X wird auf­ge­löst und das Per­so­nal als haupt­be­ruf­li­che Kräf­te in die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr X in­te­griert. Das Grün­dungs­da­tum der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr X ist auch wei­ter­hin das Grün­dungs­da­tum. Zu­sätz­lich könn­te auch in die­sem Fall die „Er­wei­te­rung mit hauptamt­li­chen Kräf­ten“ ein wei­te­res Ju­bi­läum sein.


Gründungsdaten der Feuerwehrverbände

Gern wird beim Al­ter der Feu­er­wehr­ver­bän­de aus­ge­führt, dass die­se trotz der Auflö­sung der Ver­bän­de, das ur­sprüng­li­che Grün­dungs­da­tum zu Grun­de le­gen.

 

Die Sachla­ge ist je­doch ei­ne an­de­re. Die Feu­er­wehr­ver­bän­de wur­den dik­ta­to­risch und zwangs­wei­se in An­stal­ten des öf­f­ent­li­chen Rechts über­führt, gänz­lich auf­ge­löst und ei­ne Wie­der­grün­dung lan­ge Zeit nicht er­mög­licht. Aus die­sem Grund wird die „un­f­rei­wil­li­ge ver­bands­f­reie Zeit“ in Deut­sch­land üb­li­cher­wei­se mit­ge­rech­net. Das hat auch ei­nen prak­ti­schen Nut­zen: Feu­er­wehr­ver­bän­de kön­nen da­mit so­wohl die Grün­dung als auch die Neu- bzw. Wie­der­grün­dung fei­ern.

 

Im Ge­gen­satz da­zu er­folg­ten und er­fol­gen die Fu­sio­nen von Feu­er­weh­ren de­mo­k­ra­tisch und frei­wil­lig. Im Üb­ri­gen gibt auch bei den Feu­er­weh­ren sol­che „Aus­setz-Zei­ten“. Bei der Be­rech­nung der Ju­bi­läen wer­den zum Bei­spiel Zei­ten von ver­ord­ne­ten Zwangs­pau­sen, Zei­ten als Pf­licht­feu­er­weh­ren oder ein­fach Zei­ten der Nicht­ein­satz­be­reit­schaft üb­li­cher­wei­se auch mit­ge­rech­net.


Beiträge zur Feuerwehrgeschichte in Sachsen-Anhalt

In un­se­ren Hef­te "Bei­trä­ge zur Feu­er­wehr­ge­schich­te in Sach­sen-An­halt" stel­len die Mit­g­lie­der der Fach­ar­beits­grup­pe ih­re Ar­beit­s­er­geb­nis­se vor. Die von Gast­re­fe­ren­ten ge­hal­te­nen Vor­trä­ge wer­den eben­falls in den Hef­ten ver­öf­f­ent­licht. Ein kos­ten­f­rei­es Be­leg­e­x­em­plar wird je­dem Au­to­ren über­ge­ben.


[mehr]